Wärmeverbund Lengnau
Seit 1. Oktober 2020 beliefert WärmeLengnau Teile des Dorfes mit Energie. Für detailliertere Informationen informieren Sie sich direkt auf der Homepage von WärmeLengnau:
www.waermelengnau.ch
Frühere Beiträge:
Juni 2020
Der Bau der Wärmezentrale schreitet zügig voran. Anfang Juli 2020 sollten die Betonarbeiten beendet sein. Im Anschluss beginnen die Holzbauarbeiten.
April 2020
Bis zu 1 Million Liter Heizöl können pro Jahr eingespart werden
WärmeLengnau ist ein gemeinsames Projekt der Einwohner- und Burgergemeinde Lengnau. Die Leitidee ist, dass eine grosse Heizzentrale effizienter und ökologischer ist, als viele einzelne Heizsysteme. Der Ausstoss von Schadstoffen sinkt, die Umwelt profitiert.
Nach einer, im 2014 begonnenen intensiven Projektierungsphase, erfolgt nun der Spatenstich zum Bau der Wärmezentrale. Der im Herbst 2019 begonnene Leitungsbau schreitet zügig voran. In einer ersten Etappe wird das Leitungsnetz von der Industriezone über das Gebiet beim Bahnhof bis hin zum
Gemeindehaus sowie bis zum Kleinfeldschulhaus realisiert. Ab Oktober 2020 können angrenzende Liegenschaften mit Wärme versorgt werden. Erweitert wird das Leitungsnetzt in den nächsten zwei Jahren via Nerbenstrasse Richtung Dorfschulhaus.
In einer zweiten Etappe werden die Wärmeleitungen vom Kleinfeldschulhaus Richtung Rolliweg bis in den Eichholzweg weitergeführt. Ebenfalls ist ein Leitungsstrang von der Industriezone Richtung Rado geplant. Die detaillierten Leitungsführungen und weitere Ausbauetappen sind massgeblich von den Zusagen interessierter Kunden abhängig. Der Bau des Versorgungsnetzes erfolgt nach Möglichkeit in Abstimmung mit den Strassen- sowie Leitungssanierungen der Gemeinde. Entsprechend können Synergien genutzt werden.
Das Gebäude der Wärmezentrale ist als schlichter Industriebau gehalten. Die Dimensionen betragen:
40 Meter Länge, 20 Meter Breite und 10 Meter Höhe. Die Heizzentrale verfügt über modernste Technik mit hohem Wirkungsgrad. Sie umfasst einen Technik- und Heizraum mit Platz für zwei Holzheizkessel sowie für zwei Wärmespeicher mit einem Volumen von je 42 m3. Sie verfügt über einen Elektrofilter zur Einhaltung der strengen Feinstaubgrenzwerte.
Verbrannt werden Holzschnitzel, welche vorwiegend aus den Wäldern von Lengnau und Umgebung stammen. Die Nutzung von Holz aus dem heimischen Wald sichert die bestehenden Arbeitsplätze und stärkt die lokale Volkswirtschaft. Bei der Holzenergie lösen die investierten Mittel eine hohe regionale Wertschöpfung aus. Bei fossilen Brennstoffen fliessen die Gelder weitgehend ins Ausland. Der Brennstoffbedarf beträgt bis zu 15’000 m3 Holzschnitzel pro Jahr. Bei Vollausbau können mit der Heizzentrale bis zu 1'000’000 Liter Heizöl oder 2‘650 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. 45 öffentliche und private Liegenschaften haben per heute einen Vertrag für einen zukünftigen Wärmebezug abgeschlossen. Die produzierte Wärmeenergie wird über einen Wärmetauscher und eine Wärmepumpe auf die benötigte Temperatur von 65 – 90 Grad Celsius gebracht und über ein gut isoliertes Leitungsnetz zu den Kunden transportiert. Die Wärmeenergie wird über einen Wärmetauscher direkt an die Heizungsinstallation übergeben. Der Platzbedarf bei den Kunden ist gering und das System sehr wartungsarm.
Eine Besonderheit des Projektes ist die Nutzung von Abwärme der CSL Behring Lengnau AG. Die bei Produktionsprozessen entstehende Wärme wird dem Verbund zugeführt. Die dabei geschaffenen Synergien führen dazu, dass in den Sommermonaten teilweise nur mit Abwärme geheizt wird und auf die Holzfeuerungen verzichtet werden kann. WärmeLengnau hat zudem die Möglichkeit, im Notfall auf die Gasversorgung der CSL Behring Lengnau AG als Redundanz (bei einem Ausfall der Holzkessel) und zur Deckung der Spitzenlast zurückgreifen zu können.
November 2019
Leitungsbau ist ein logistischer Kraftakt
Die kalte Jahreszeit lässt uns unsere Heizungen wieder andrehen. Derweil arbeitet WärmeLengnau mit Hochdruck an der Realisierung der Fernwärme für Lengnau. In einem Jahr geht’s ans Netz. Zum Baugesuch für die Heizzentrale gab es erfreulicherweise keine Einsprachen. Der Bau des Leitungsnetzes hat bereits begonnen.
Das Leitungsnetz wird in jene Strassen gelegt, die zu grossen und / oder vielen Kunden führen. Dies, da jeder Trassenmeter rund CHF 3'000 kostet und die Wärmelieferung nur ab einer definierten Leistungsgrösse kostendeckend betrieben werden kann (Karte Fernwärmenetz sowie Bauzeitpunkt der einzelnen Etappen siehe www.waermelengnau.ch).
Die Verlegung der Rohre erfolgt in Zusammenarbeit mit den Werkdiensten der Einwohnergemeinde. Diese nahm das von ihr mit initiierte «Fernwärmenetz für Lengnau» als Input, notwendige Strassensanierungen mit dem Bau des Wärmeverbundes abzustimmen. Wie Daniel Ochsner, Leiter Bau- und Werkabteilung sowie Vertreter der Einwohnergemeinde im Wärmeverbund ausführt, werden so Kosten gespart und erreicht, dass Strassen nur einmal aufgerissen werden. Die Einwohnergemeinde als Verbundspartnerin von WärmeLengnau, hat dafür das Projekt «Werkleitungsersatz» ins Leben gerufen.
Aktuell ist die Sanierung der Kändlenstrasse inklusive Verlegung der Fernwärmerohre im Gange. Im neuen Jahr beginnt das nächste Sanierungslos südlich der Bahn: Industriestrasse, Gottfried Kellerweg (ohne Fernwärme), Pestalozziweg und Emil Schiblistrasse. Lengnau profitiert mit der Sanierung nicht nur von neuen Leitungen und – was v.a. uns Nutzer auffällt - von einem neuen Strassenbelag, sondern auch von einer geordneten Platzierung der Rohre.
Wie erfolgt eine Strassensanierung?
Die Strassen werden in Abschnitten erneuert, um die Durchfahrt und den Zugang für die Anwohner zu gewährleisten. Dies führt zu verlängerten Bauphasen. Logistisch wird von allen beteiligten Werken eine gute Koordination abverlangt. Leistungen wie Wasser oder Strom dürfen nie unterbrochen sein. Die alte Leitung kann erst abgestellt und zurückgebaut werden, wenn die Neue bereit ist.
Eine weitere Herausforderung stellt die Planung der Leitungslage dar. Diese sollen einerseits möglichst nebeneinander und nicht übereinander liegen, sodass bei einem Schadenfall direkt auf die beschädigte Leitung zugegriffen werden kann, ohne eine andere Leitung umlegen zu müssen. Zudem variiert, je nach Art der Leitung die Tiefe, auf welcher die Rohre verlegt werden. Am tiefsten werden die Schmutzwasserohre verlegt. So sind die anderen Werke bei einem allfälligen Leck der Leitung nicht gefährdet. Die wärmegedämmten Fernwärmerohre liegen auf 2 Meter Tiefe (Vor- und Rücklauf), ausser sie haben, wie in der Kändlenstrasse, neben Meteor- und Trinkwasser sowie Gasleitung auf rund 1.3 Meter Tiefe Platz. Die Fernwärmerohre müssen sich ausdehnen können. Sie leiten heisses Wasser in die Liegenschaften und das abgekühlte Wasser fliesst durch sie zurück zur Wärmezentrale. Auf 0.60 – 1.0 Meter finden wir Strom, GAG, Swisscom und andere Leitungen.
Ältere Berichte:
Okotober 2019
Abnahmevertrag von Abwärme mit der CSL unterzeichnet
Ziel des Wärmeverbundes ist es, in Zukunft nicht nur die Abwärme der CSL zu nutzen, sondern dieser auch erneuerbare Energie in Form von Dampf (industrielle Prozessenergie) liefern zu können. Entsprechende Verhandlungen mit den zuständigen Personen laufen bereits heute.
HEIZEN MIT FERNWÄRME
Sie bauen neu oder wollen Ihre alte Heizung ersetzen? Setzen Sie auf Fernwärme. In unserer Gemeinde haben Sie als Besitzer einer Liegenschaft die Chance, äusserst unkompliziert, nachhaltig und ökologisch zu heizen. Dank unseres Wärmeverbundes «WärmeLengnau», der ab Herbst 2020 Energie liefern wird.
Wieso Fernwärme? Eine grosse Heizzentrale ist effizienter und ökologischer (unter anderem CO2-neutral) als viele einzelne Heizsysteme. Verbrannt werden bei uns Holzschnitzel, die vorwiegend aus dem Lengnauer Wald und der Umgebung stammen. Zudem wird die Abwärme der CSL Behring Lengnau AG sinnvoll genutzt (Projektstand).
Hinter dem Verbund «WärmeLengnau» stehen zu gleichen Teilen die Einwohner- und Burgergemeinde Lengnau. WärmeLengnau stellt eine Investition für das Klima und für Lengnau dar.
Wie funktioniert es für Sie? Heizen mit WärmeLengnau ist für Sie mit der Stromversorgung durch die Gemeinde vergleichbar. Über das Fernwärmenetz und einer Zuleitung zu ihrer Liegenschaft ist die Energie konstant verfügbar. Erneuerbare Energie. Im Haus haben Sie keine eigene laute Heizung, die Sie warten müssen. Der Raumbedarf im Haus entspricht dem eines Elektrokastens. Die Lebensdauer gegenüber konventionellen Heizungen beträgt mehr als doppelt so lang. Zudem können Förderbeiträge beantragt werden und die Anschlusskosten sind von den Steuern abzugsberechtigt. Dies führt für die Hausbesitzer in der Summe zu attraktiven Installations- und laufenden Kosten.
Klären Sie direkt mit WärmeLengnau, ob und wann bei Ihnen Fernwärme-Leitungen gezogen werden. Michael Tobler von WärmeLengnau, erläutert Ihnen die möglichen Preismodelle sowie die Möglichkeiten eines Heizungswechsels sehr gerne individuell. Einen Überblick über die Vorteile der Fernwärmeheizung verschafft die Webseite www.waermelengnau.ch (Link)
Sie haben Fragen? Gerne steht Ihnen das Team von WärmeLengnau zur Verfügung:
WärmeLengnau
Oelestrasse 30
2543 Lengnau
Tel. 032 654 71 95
info@waermelengnau.ch
www.waermelengnau.ch
April 2019
Die Abwärme der CSL Behring sorgt im Sommer für Warmwasser
Die Planungsarbeiten für die Heizzentrale im Industriegebiet „Lengnaumoos“ und dem Fernwärmeleitungsnetz von WärmeLengnau schreiten zügig voran. Gleichzeitig werden laufend neue Verträge mit zukünftigen Wärmebezügern abgeschlossen.
Ein Fixpunkt für WärmeLengnau stellte die Informationsveranstaltung Ende Januar 2019 dar, zu welcher alle Hausbesitzer im Einzugsgebiet der ersten Etappe des Leitungsnetzes eingeladen wurden. Zahlreiche Kunden konnten bisher gewonnen werden und dies erfreulicherweise aus allen Kundengruppen: Eigenheime, Mehrfamilienhäuser, Firmengebäude etc.
Wie wird eine durchgängige Wärmelieferung gewährleistet? Gibt es überhaupt genügend Holz? Diese Fragen beschäftigt viele Interessente. Berechtigterweise. Und ja, es gibt genügend Holz. Die Schweizer Wälder sind sogar unternutzt (www.waldschweiz.ch). Gemäss Angaben der umliegenden Forstbetriebe hat es in unserer Gegend ein massives Überangebot an verfügbarem Holz für den Betrieb einer weiteren Fernwärmezentrale. Zusätzlich wird mit der Holzverwendung die Pflege der Wälder unterstützt. Sind die Waldbestände älter, werden sie anfälliger für Sturmschäden oder Käferbefall. Deshalb ist es wichtig, Holz zu schlagen und so die Wälder regelmässig zu verjüngen. Die verwendeten Holzschnitzel werden vorwiegend aus den Wäldern von Lengnau und der Umgebung stammen. Dadurch werden Arbeitsplätzen in der Region gesichert und eine regionale Wertschöpfung generiert. Dereinst soll die Holzenergie des Wärmeverbundes „WärmeLengnau“ rund 1.5 Mio. Liter Heizöl ersetzen. Das Heizen mit Holz ist CO2-neutral und unterstützt den Klimaschutz.
Eine Besonderheit des Wärmeverbundes WärmeLengnau wird die voraussichtliche Nutzung von Abwärme der CSL Behring Lengnau AG darstellen. Entsprechende Verhandlungen laufen. Die CSL wird sowohl Abwärme aus der Kühlung ihrer Anlagen, als auch überschüssige Wärme aus der Dampfanlage liefern. Dies ist speziell auch in den Sommermonaten sehr interessant. In diesen werden die Liegenschaften nicht geheizt und der Warmwasserverbrauch sinkt. Entsprechend erfolgt die Wärmelieferung vollumfänglich über die überschüssige Abwärme. Ein Einfeuern der Schnitzelheizung wird damit in den Sommermonaten nicht notwendig sein. Um eine Holzheizung effizient zu betreiben, muss diese «hochtourig» laufen können. Dies bedeutet, im Holzkessel muss eine konstante Verbrennung stattfinden. Entsprechend schafft die wiederverwendete Abwärme der CSL willkommene Synergien und verpufft nicht ungenutzt über den Dächern der Anlage.
Bei Spitzenbelastungen (kalte Wintertagen von mehr als -10 Grad) oder in einem Notfall (Ausfall Holzfeuerung und keine oder zu wenig Abwärme der CSL ist vorhanden wäre), bildet die in der Heizzentrale installierte Gasheizung den Sicherheitsanker, der die nötige Wärme für die Gebäudeheizung und das Warmwasser liefert. Entsprechend ist die Wärmelieferung gleich mehrfach gesichert.
Der seit 1. Januar 2019 eingesetzte Verwaltungsrat freut sich über die Herausforderung der Realisierung dieses innovativen und nachhaltigen Projektes.
Frühere Beiträge:
WärmeLengnau wurde rückwirkend per 1. August 2018 geründet
Die Burgergemeinde und die Einwohnergemeinde Lengnau freuen sich, dass WärmeLengnau rückwirkend per 1. August 2018 gegründet werden konnte.
Der von der Burger- und Einwohnergemeinde Lengnau eingesetzte Verwaltungsrat beschäftigt sich aktuell mit der Planung des Fernwärmenetzes sowie der Wärmezentrale in der Industriezone.
Verwaltungsrat WärmeLengnau
(v.l.n.r: Patrik Renfer, André Renfer, Daniel Ochsner, Annette Bernasconi-Faivre, Jonas Walther, Peter Abrecht)
Bericht in den Lengnauer Notizen 2. Quartal 2019 (PDF)
Umfassende Informationen des Projektes finden Sie auf der Homepage des Wärmeverbundes Lengnau: www.waermelengnau.ch.
Wärmeverbund kann gegründet werden
Die Burger- und Einwohnergemeinde Lengnau beabsichtigen, gemeinsam einen „Wärmeverbund Lengnau WVL“ zu gründen und zu betreiben.
Der "Wärmeverbund Lengnau WVL" soll die Erzeugung und Verteilung von Wärme auf dem Gemeindegebiet Lengnau sicherstellen. Die Burgergemeinde und die Einwohnergemeinde wollen eine ökologisch nachhaltige, attraktive, zuverlässige und sichere Wärmeversorgung anbieten und die dafür erforderliche Infrastruktur erstellen und unterhalten. Sie werden mittelfristig ihre Liegenschaften an die Fernwärme anschliessen. Zudem sollen möglichst viele Private motiviert werden, ihre Liegenschaften ebenfalls mit Fernwärme zu versorgen.
An der Burgerversammlung vom 5. Dezember 2017 stimmte die Burgergemeinde der Gründung einer Trägerschaft mit der Einwohnergemeinde zwecks Betrieb eines Wärmeverbundes zu.
Auch die Gemeindeversammlung vom 30. November 2017 genehmigte das Vorhaben. Gegen diesen Entscheid äusserte sich eine Gemeindebürgerin bereits an der Gemeindeversammlung vehement und begründete, die Informationen für die Stimmbürger seien zu kurzfristig und nicht umfassend. Bereits im Vorfeld zur Versammlung reichte sie Beschwerde beim Regierungsstatthalteramt Biel/Bienne ein. Nach der Versammlung hatte das Verwaltungsgericht in Bern über den Beschluss des Souveräns zu entscheiden.
Das Verwaltungsgericht lehnte die Verwaltungsgerichtsbeschwerde ab. Es begründete, die Beschwerdeführerin vermöge nicht nachvollziehbar aufzuzeigen, weshalb die Informationen ungenügend gewesen sein sollen. Die Befürchtungen der Beschwerdeführerin seien spekulativ.