Historisches zum Lengnauer Wald
Soweit es die Chroniken und die schriftlichen Belege erlauben, muss davon ausgegangen werden, dass die Waldungen sowohl im Vorberg wie im Itenberg im anfänglichen 19. Jahrhundert beweidet waren und eher lockere Laubholzbestände aufwiesen.
Ab den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden grossflächige Fichtenkulturen angelegt, wobei noch einige Lärchen und Föhren ihren Platz fanden. Diese rege Aufforstungsaktivität entsprach völlig dem Zeitgeist und hatte zum Ziel, die oft sehr herunter gewirtschafteten Laubholzwälder mit vorwiegend Nadelholz wieder aufzuwerten. Mit dieser Aufbauarbeit entsprach man auch den rechtlichen Vorschriften und Vorgaben des Forstdienstes, die immer wieder auf die Notwendigkeit der Vorratsäufnung hinwiesen und alle Blössen im Wald unverzüglich auspflanzen liessen.
Ein klarer Paradigmenwechsel erfolgte vor rund 45 Jahren. Es wurde praktisch nur noch auf die natürliche Verjüngung gesetzt und bloss vereinzelt einige Spezialitäten künstlich gepflanzt. Der Akzent wurde auf die standortsgerechten Laubholzarten wie Ahorn, Eiche, Esche, Kirschbaum, Nussbaum und natürlich Buche gesetzt.
Die Waldungen der BG Lengnau wurden im November 1983 von einem starken lokalen Sturm heimgesucht, der viele Löcher gerissen hat. Weitere eher lokale Schäden wurden von Vivian (1991) und Lothar (Dezember 1999) bewirkt, die aber selten einen flächigen Charakter aufwiesen. Alles in allem stellt man fest, dass trotz der eigentlich künstlichen Bestockung vieler Bestände mit Fichten die Stabilität recht gut war, nicht zuletzt dank der regen Durchforstungstätigkeit der Forstleute in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts (Obf. Winkelmann).